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KREISLAUFWIRTSCHAFT


Durch die nachhaltige Abfallpolitik hat sich die Kreislaufwirtschaft in den letzten Jahren in Deutschland rasch entwickelt. Inzwischen ist sie ein wichtiger Wirtschaftssektor mit spezialisierten Unternehmen, die innovative Verfahren und Technologien zur Abfallbehandlung anbieten.

Der heutige Stand der Technik ermöglicht es, einzelne Produkte und Stoffe aus dem Abfall zurückzugewinnen, sie als neuen Input in das System der Stoffströme zu importieren und Energie aus Abfall zu erzeugen.



Der Leitmarkt Kreislaufwirtschaft besteht aus vier Anwendungsbereichen, die wiederum in acht Technologielinien aufgeteilt sind:



An erster Stelle bedarf es eines gut organisierten und strukturierten Abfallsammlungs- und Transportsystems, um nachfolgend eine effiziente Abfallsortierung durchführen zu können. Die richtige Abfalltrennung spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Abfallverwertung führt zur dritten Stufe, in der Recycling die wichtigste Form der Verwertung1 ist. Es wird angestrebt, die gesamte Menge an Abfall wiederzuverwerten. 

Nach statistischen Angaben des Umweltbundesamtes hat im Jahr 2012 in Deutschland die Wiederverwertung von Siedlungsabfällen und Abfällen aus Produktion und Gewerbe eine durchschnittliche Recyclingquote von ca. 79 Prozent erreicht.  

Dazu gehört z.B. die thermische Abfallbehandlung. Hier wird der Abfall verbrannt und damit das Abfallvolumen reduziert. Der Fokus wird auf die enthaltene Energie gesetzt. Die entstandenen Restmengen werden kompaktiert und deponiert. Aus Umweltschutz- und Wirtschaftsgründen ist es nicht immer möglich, eine vollständige Verwertung von Abfällen zu gewährleisten. Schadstoffe, die in den Abfällen enthalten und besonders schwer abtrennbar sind, sollen im Wirtschaftskreislauf nicht angereichert, sondern möglichst zerstört oder ausgeschieden werden. Die Deponie ist hier oftmals die einzige wirtschaftlich vertretbare Möglichkeit2. Um auch diese nachhaltig zu gestalten, können Technologien wie die Nutzung von Deponiegas und die umweltverträgliche Absicherung und Beseitigung von Schadstoffen und Altlasten eingesetzt werden. 

Auch die Umweltsanierung ist ein wichtiger Teil der Kreislaufwirtschaft. Durch Bodensanierung und Renaturierung wird angestrebt, Schadstoffe aus kontaminierten Landschaften zu entfernen und eine Wiederherstellung der Lebensräume zu ermöglichen. 

Laut der EUROPEAN ENVIRONMENTAL AGENCY müssen annähernd 240.000 m2 
kontaminierte Flächen in West-, Mittel- und Südeuropa saniert werden3. Ein
erheblicher Teil dieser Flächen (Altlasten des Bergbaus, der Rüstungsindustrie
und giftige Hinterlassenschaften aus der Chemie- und Schwerindustrie) befindet
sich in osteuropäischen Staaten.


Mehr Informationen zum Cleantech-Leitmarkt Kreislaufwirtschaft:

Bedeutung der Kreislaufwirtschaft in Ostdeutschland


 

Quellen:

1Beispiel: Recycling, Müllverbrennung, Kompostierung, Kryo-Kunstoffverfahren etc.
Cleantech in Ostdeutschland - ifo Dresden Studie
2UBA
3EEA 2007